125 Jahre Tourismus
In dem begleitenden Magazin 125 Jahre Tourismus Kieler Förde erfahren die Leser*innen ausführliche geschichtliche Erläuterungen zur Ausstellung eindrucksvoll bebildert mit historischen Postkarten, Plakaten und Fotos. Im Zeichen des stetigen Wandels der Anforderungen und des Fortschritts, gibt das Büchlein darüber hinaus einen Einblick in die umfangreiche Arbeit und Geschäftsbereiche des heutigen Vereins Kiel-Marketing und zeigt eindrucksvoll, dass die Zimmervermittlung in ihrer Ursprungsform nur ein Stein von vielen in einem großen Bauwerk ist, um der ganzen Welt zu zeigen wie großartig Kiel.Sailing.City ist.
125 Jahre Tourismus Kieler Förde
125 Jahre Stadtmarketing: Geschichte des Fremdenverkehrsvereins
Geschichte des Fremdenverkehrsvereins
Am Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich der „Verein zur Hebung des Fremdenund Geschäftsverkehrs“ zum Ziel gesetzt, Kiel zu einem attraktiven, einladenden Ort für Gäste und Reisende zu machen. Das ist bis heute auch das Ansinnen von Kiel-Marketing. 2022 kann die Stadt Kiel auf 125 Jahre Stadtmarketing zurückblicken.
In- und ausländische Gäste, die Kiel im 19. Jahrhundert besuchten, interessierten sich kaum für die Stadt. Lobende Erwähnung fand in Reisebeschreibungen, Briefen und Tagebucheinträgen überwiegend die reizvolle Lage. Angesichts der schnell wachsenden Stadt ab dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts und der zunehmenden Industrialisierung beobachtete man, dass das bei Fremden beliebte Naturidyll teilweise neuen oder größer werdenden Industriestandorten und Wohngebieten weichen musste. Man sorgte sich daher, dass Kiel stark an Attraktivität verlieren würde.
Um dem entgegenzuwirken, gründete sich am 24. April 1897 der „Verein zur Hebung des Fremden- und Geschäftsverkehrs“. Dessen erklärtes Ziel es war, Gästen und Reisenden, Kiel als zum Verweilen einladenden Ort zu präsentieren. Zu den Aktivitäten des Vereins gehör(t)en seit seinem Bestehen das Schalten von Werbekampagnen. Die erste Werbeoffensive bestand aus Plakat, Ansichtskartenserie und für Besucher kostenlosen Fremdenführern.
Vor 50 Jahren : Olympische Segelwettbewerbe in Kiel
Bunt und fröhlich sollten sie werden, die XX. Olympischen Sommerspiele 1972 – in München wie in Kiel, das sich als Austragungsort der Segelwettbewerbe gegen Travemünde durchgesetzt hatte. Kiel wollte sich der Welt als moderne Stadt präsentieren und den Seglern eine perfekte Infrastruktur bieten. 1969 wurde in Schilksee der Grundstein des Olympiazentrums gelegt. Das junge Architektenbüro Storch und Ehlers aus Hannover errichtete dort ein gelungenes, fast 500 Meter langes, terrassiertes Appartementgebäude mit Promenade, Hallenbad und Bootshallen im Sockelgeschoss, die sich zum Sporthafen öffneten.
Oberbürgermeister Günther Bantzer nutzte die Gelegenheit, die Landeshauptstadt mit Fördergeldern attraktiver zu machen: Durch die Fertigstellung der Autobahn, den Ausbau der innerstädtischen Verkehrsknoten, den Bau der Fördestraße sowie der Holtenauer Hochbrücke wurde das Olympiazentrum ans Straßennetz angeschlossen. Den Segelwettbewerben verdankt Kiel auch die Neugestaltung des Rathausplatzes und des Alten Markts mit Pavillons, den Kubusanbau des Stadttheaters und die Promenade Kiellinie.Am 28. August wurde in Schilksee die Olympische Flamme entzündet. Während sich Bevölkerung und Gäste für die Spiele und die Windjammerparade begeisterten, verliefen die Wettkämpfe für die deutschen Segler enttäuschend:
In den sechs Entscheidungen gab es zweimal Bronze für Willi Kuhweide mit Karsten Meier im Starboot und Uli Libor mit Peter Neumann im Flying Dutchman. Silber für die DDR holte die Crew um Paul Borowski im Drachen. Am 5. September fiel ein tiefer Schatten auf die Spiele, als ein palästinensisches Terrorkommando in München die israelische Mannschaft überfiel. Auch in Kiel wurde getrauert und der zwölf Opfer gedacht. Die moderne Infrastruktur für den Segelsport machte Kiel auch nach den Spielen zum Anziehungspunkt für Segelbegeisterte und Touristen. Wenn Kiel heute als Zentrums des Segelsports gilt, dann auch dank der Olympischen Segelwettbewerbe 1972.